Meine Aufgaben in der IG BAU Region Weser Ems sind
zum einen Teamleitung Dienstleistungsberufe in den Bereichen Gebäudereinigung, Industrielle Dienstleistung, Facility Management und zum anderen formale Bildung für Betriebsräte.

Olaf Damerow

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Olaf Damerow
Olaf Damerow
Teamleitung Dienstleistungsberufe

Über Mich

In meiner Freizeit gestalte ich im „öffentlich geförderten Bürgerfunk Radio und Fernsehen“ zwei Sendungsformaten. Das eine ist ein  politisches Programm, MachMit.Jetzt. In dieser Radiosendung behandel ich zusammen mit Aktiven der IG BAU sowie einem Kollegen politische Alltagsthemen rund um unsere Gewerkschaftsarbeit. In diesem Jahr ist der Schwerpunkt unserer monatlichen Sendungen das Klimapaket und das Thema Wohnen. Das andere Format ist „Radio Globale“. Hier unterstützen wir Flüchtlinge, in der deutschen Medienwelt und Kultur Fuß zu fassen, insbesondere hinsichtlich politischen und kulturellen Themen. Wir  realisieren das im Fernsehen und im Radio des Senders  „Oldenburg1“ und bei Radioweser TV.

Ich bin noch in zwei weiteren Sendern im Vorstand tätig, zum einen bei Radio Jade und im geschäftsführenden Vorstand bei Radio Ostfriesland.

Mein Buchtipp

Im Bereich Bildung für Betriebsräte würde ich spontan an ein Buch denken,

welches ich empfehlen würde zu lesen: Oskar Negt, „Der Politische Mensch“ (https://steidl.de/Books/Der-politische-Mensch-1516273036.html). Während meines Studiums „Politische Bildung“ an der Akademie für Arbeit und Politik (heute das ZAP) in Bremen hat mit dieses Besuch besonders beeindruckt.

Der Verlag beschreibt die Intention des Buches sehr prägnant :

„Menschen werden nicht als politisches Wesen geboren, aber sie leben immer in politisch bestimmten Räumen. Deshalb ist politisches Urteilsvermögen eine Voraussetzung jeder humanen Gesellschaft. Was aber gibt den Ausschlag für politische Entscheidungen jedes einzelnen ist es der Charakter, das Wissen, die Erfahrung? Oskar Negt zieht in diesem Buch die Summe seiner denkerischen und praktischen Beschäftigung mit Bewusstseinsbildung und Wissensgesellschaft: Er fragt, wie ein Homo politicus heute aussehen könnte, welche Schlüsselkompetenzen er benötigt und wie seine kritische Urteilskraft geschult werden kann. Ausgehend von aktuellen geopolitischen Entwicklungen unternimmt Negt einen umfassenden Entwurf von politischer Bildung in einer Zeit der Umbrüche. Politische Bildung ist lebensnotwendig:

Das Schicksal demokratischer Gesellschaftsordnungen hängt davon ab, in welchem Maße die Menschen dafür Sorge tragen, dass das Gemeinwesen nicht beschädigt wird.“

Gedanklich habe ich mich damals, 2008, mit dem Thema „Wirkung von politischer Bildung im Konflikt mit Arbeitgebern“ beschäftigt. Ich arbeite damals an der These, dass Aufklärung (informelle Bildung) und der Wert des Wir-Gefühls immer weiter aus der Arbeit von Betriebsräten zurückgedrängt wird, worunter letztendlich Qualität und Effektivität leidet. Die Betonung und der Rückgriff auf diese Momente fällt heute in der Gewerkschaftsarbeit unter den Begriff „Organizing“.

10 Jahre später, am 01.03.2018, bekam ich die Gelegenheit, Oskar Negt persönlich bei einer Lesung an der VHS Oldenburg für die Radiosendung Radio Globale zu interviewen. Mit dabei war unser soziologischer Berater Dr. Peter Boy und die Co-Moderatorin Beate Groothuis. Diese Begegnung mit Oskar Negt hat mich sehr beeindruckt und mir sehr deutlich gemacht, was sich in Deutschland ändern muss und warum politische Bildung so wichtig ist. Nebenbei stellte sich noch heraus, dass Oskar Negt das Herbert Gymnasium in Oldenburg besuchte. Unsere Beate ist dort Objektleiterin in einem Gebäudereinigungsunternehmen.
So klein ist die Welt :-).

In unserem zweiten Interview mit Oskar Negt ging es um seinen biographischen Rückblick, das Buch „Überlebensglück“. Die Fragestellung war: Kann man aus der  Kriegsflucht im 2 Weltkrieg etwas lernen für die aktuelle Fluchtsituation und was treibt die Flüchtlinge heute auf den Weg über das Mittelmeer in eine neue Zukunft.

Der Verlag beschreibt das Thema: „Negt nimmt seine individuelle Geschichte zum Anlass, grundsätzliche Fragen zu stellen: über das autobiographische Schreiben, über gesell–schaftliche Orientierung und persönliche Identität. Er will er–gründen, was nötig ist, damit ungünstige Ausgangsbedin–gungen und traumatische Erfahrungen keinen lebenslan–gen Opferstatus fixieren. Seine autobiographische Spuren–suche weist weit über das eigene Schicksal hinaus.“ (https://steidl.de/Buecher/Ueberlebensglueck-0120354249.html)

Wir haben dieses Buch danach in unserem Philosophie Kreis in Bremerhaven unter der Leitung von Roswitha Schumann an mehreren Abenden besprochen und die Thesen mit anderen Philosophen und Soziologen diskutiert.

Meine Erkenntnis aus diesen beiden für mich wichtigen Bücher ist: Politische Bildung ist wichtiger denn je, nicht nur um zu verstehen, sondern viel mehr um sich aktiv zur Wehr zu setzen in Gesellschaft und auf der Arbeit. Nicht, um das Kapital zu besiegen. Aber es ist unsere Arbeitskraft, die das Kapital ernährt.
Es ist unser Land und nicht das Land einiger weniger, Möchtegern Autokraten oder gar Rechtsradikaler!