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Anerkennung für Reinigungskräfte – nicht nur in der Krise
Die COVID-19-Pandemie hält seit dem Frühjahr 2020 die Welt in Atem. Schulen, KiTas, die Gastronomie und vieles mehr musste schließen, um Leben zu retten. Durch die rasche Entwicklung von Impfstoffen kehrt nun das Leben zurück – mit strengen Hygienekonzepten. Desinfektion, Sauberkeit und Hygiene haben in den letzten Monaten eine dramatische Bedeutung erhalten. Doch was bleibt für die Beschäftigten vom Wert der Sauberkeit?
Anlässlich des Internationalen Tages der Gebäudereinigung am 15. Juni ruft die IG BAU zu mehr Respekt und Anerkennung für die 700.000 Reinigungskräfte in Deutschland auf. In Bremen und Nordenham haben Reinigungskräfte und die IG BAU Weser-Ems deshalb heute auf die besondere Bedeutung ihrer Arbeit aufmerksam gemacht: „Ohne uns geht nix!“ war auf großen Schildern vor der Bremischen Bürgerschaft zu lesen. In der Region Weser-Ems arbeiten tausende Reinigungskräfte in einer Vielzahl von kleinen und mittleren Betrieben. Im Blick hat die IG BAU Weser-Ems in diesem Jahr insbesondere die Situation der Beschäftigten beim größten deutschen Reinigungsunternehmen: Piepenbrock aus Osnabrück.
„Wir wollen die Situation der Kolleg*innen in der Gebäudereinigung hier und heute sichtbar machen. In der Corona-Krise war und ist Hygiene viel Wert. Alles soll schön sauber sein. Aber wo ist die Anerkennung für die Arbeit? Diese Frage hören wir von zahlreichen Kolleg*innen – auch beim Branchenriesen Piepenbrock“, erklärt Christian Wechselbaum, Regionalleiter der IG BAU Weser-Ems.
Mit gewerkschaftlich organisierten Kolleg*innen in den Objekten führt die IG BAU den Kampf um Anerkennung tagtäglich und unterstützt engagierte Betriebsratsmitglieder. Sie sorgen für mehr Gerechtigkeit im Betrieb. Von den Beschäftigten gewählte Betriebsräte erheben die Stimme für ihre Kolleg*innen, etwa wenn es um Arbeitszeiten geht. Oder eben um den richtigen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Der Betriebsrat wacht aber auch über die Einhaltung aller Tarifverträge im Betrieb, vom Lohn bis zum Urlaub. Für ihre Tätigkeit erhalten Betriebsratsmitglieder, die Mitglied der IG BAU sind, Unterstützung durch Gewerkschaftssekretär*innen.
Inge Bogatzki möchte an diesem bedeutenden Tag für alle Beschäftigten in der Gebäudereinigung den Blick auch in die Zukunft richten. Sie ist Vorsitzende der Bundesfachgruppe des Gebäudereiniger-Handwerks in der IG BAU vor, also nah dran an den bundesweiten Tarifverhandlungen in ihrer Branche. Als Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes Bremen und Umzu ist sie aber auch mit den Kolleg*innen vor Ort im Gespräch. „In der Gebäudereinigung arbeiten viele nur auf 450€-Basis, in der Regel Frauen. Sie sind es die in der Corona-Krise am stärksten gelitten haben. Das muss sich ändern!“, sagt Inge und rückt insbesondere die Kunden von Reinigungsdienstleistungen in den Fokus: „Sauberkeit und Hygiene werden auch nach der Pandemie weiter Bedeutung haben. Deshalb dürfen Kundenunternehmen nicht länger den billigsten Anbieter auswählen, sondern müssen viel mehr auf Qualitätsstandards achten. Ständige Kürzungen bei Reinigungskräften müssen ein Ende haben. Für all das kämpfen wir in der IG BAU!“.