Wer auf dem Bau arbeitet, hat auch in Pandemie-Zeiten alle Hände voll zu tun. Doch nach
Beobachtung der IG BAU sind viele Beschäftigte deutlich unterbezahlt. Sie sollten daher einen
Lohn-Check machen und notfalls den Arbeitgeber wechseln.


2.950 Bau-Beschäftigte – Gewerkschaft: „Viele verdienen zu wenig“
Bauarbeiter im Kreis Leer:
Lohn-Check, notfalls Firmenwechsel
Maurer & Co. oft unterbezahlt:

 

Die rund 2.950 Bau-Beschäftigten im Landkreis Leer können
sich über fehlende Arbeit nicht beschweren. Doch viele von ihnen verdienen deutlich
weniger, als ihnen zusteht. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
(IG BAU) hin – und ruft die Bauarbeiter dazu auf, im Zweifelsfall die Firma zu wechseln.
„Der Bau boomt – auch in der Pandemie. Die Betriebe suchen händeringend Fachleute. Es
kann nicht sein, dass in dieser Situation viele Beschäftigte um einen angemessenen Lohn
gebracht werden“, sagt Gabriele Knue, Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordwest-
Niedersachsen.


Wer mit einer dreijährigen Ausbildung als Spezialbaufacharbeiter arbeite, müsse aktuell auf
einen Stundenlohn von 21,58 Euro kommen. Carsten Burckhardt vom Bundesvorstand der
IG BAU, der die Tarifverhandlungen für die Gewerkschaft geführt hat, ruft jetzt zum Lohn-
Check auf: „Jeder, der weniger verdient, sollte seinem Chef Bescheid sagen und sich nicht
länger unter Wert verkaufen. Im Klartext heißt das dann auch: den Betrieb wechseln.“
Nach Informationen der Gewerkschaft liegt der Durchschnittsverdienst von Bauarbeitern in
Niedersachsen aktuell bei 18,33 Euro pro Stunde – 3,25 Euro weniger als der Tariflohn.


„Rein rechnerisch gehen einem gelernten Straßenbauer oder Zimmerer damit pro Jahr
knapp 6.800 Euro durch die Lappen“, betont Knue. Die IG BAU Nordwest-Niedersachsen
weist darauf hin, dass jeder Anspruch auf die tarifliche Bezahlung hat, der in der
Gewerkschaft ist und dessen Betrieb dem Arbeitgeberverband im Bauhandwerk oder in der
Bauindustrie angehört.

bau winter