Gewerkschafterin vertritt Interessen von 3.100 Beschäftigten im Landkreis

Inge Bogatzki ist als Vorsitzende des Bezirksverbands Land Bremen und Umzu der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt die Nordenhamerin Interessenvertreterin für Bauleute, Reinigungskräfte sowie Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft auch im Landkreis Wesermarsch. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Landkreis aktuell rund 3.100 Menschen – 1.500 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 420 in der Gebäudereinigung.

Bogatzki ist gelernte Einzelhandelskauffrau und arbeitet seit Jahrzehnten im Gebäudereiniger-Handwerk. Die gebürtige Niederländerin, die seit ihrer Kindheit in Nordenham lebt, ist seit 1993 IG BAU-Bezirksvorsitzende. Als Betriebsrätin bei der Delmenhorster Firma „Rational Gebäudereinigung“ setzte sie sich über Jahre für die Belange der Beschäftigten ein. Bogatzki ist Vorsitzende der Bundesfachgruppe Gebäudereinigung der IG BAU und gestaltet die Tarifpolitik in der Branche maßgeblich mit. Als stellvertretende Vorsitzende der IG BAU-Tarifkommission vertritt sie zudem die Interessen der Menschen, die selbst bei der Gewerkschaft angestellt sind. Ehrenamtlich engagiert sich Bogatzki unter anderem im Vorstand der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) und im Bau- und Haushaltsausschuss der Deutschen Rentenversicherung in Niedersachsen.

Mit Blick auf die geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde fordert Bogatzki höhere Einkommen für Reinigungskräfte. „Seit Jahren haben wir uns in der Gebäudereinigung dafür stark gemacht, dass ab kommendem Jahr der Einstiegsverdienst auf zwölf Euro steigt. Wenn diese Untergrenze nun per Gesetz gilt, müssen die Löhne für die qualifizierte Arbeit in der Branche deutlich darüber liegen“, so die Gewerkschafterin. Davon würden in Bremen und im nördlichen Niedersachsen Tausende Beschäftigte profitieren.

Zugleich will sie sich für Verbesserungen in allen Branchen der IG BAU einsetzen. „Ob auf der Baustelle, im Forstamt oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.“ Bogatzki appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk sei in den nächsten Jahren auf viele zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Fachleute sollten sich deshalb nicht unter Wert verkaufen und auf einer tarifliche Bezahlung einfordern.

Zugleich will sie sich dafür engagieren, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, die Umgestaltung der Agrarwirtschaft oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Bogatzki. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die IG BAU-Bezirksvorsitzende.

Außerdem kündigt Bogatzki an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl im Oktober.“

Eure

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Inge BO