Gewerkschafterin vertritt Interessen von 3.800 Beschäftigten in der Stadt

Gabriele Knue ist als Vorsitzende des Bezirksverbands Nordwest-Niedersachsen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt die 62-Jährige Interessenvertreterin für Bauleute, Reinigungskräfte sowie Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft auch in Oldenburg. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in der Stadt aktuell rund 3.800 Menschen – 1.800 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 1.500 in der Gebäudereinigung.

Knue kommt aus der Reinigungsbranche und gehört dem Bezirksvorstand der Gewerkschaft seit 2008 an, seit 2017 als Vorsitzende. Als Betriebsrätin bei der Firma Piepenbrock Dienstleistungen kümmert sie sich um die Belange von rund 800 Beschäftigten am Standort Bremen. Die gebürtige Westfälin, die seit 1979 in Oldenburg lebt, engagiert sich zudem als ehrenamtliche Richterin am Oldenburger Arbeitsgericht. In der Bundesfachgruppe Gebäudereinigung der IG BAU setzt sie sich für tarifliche Standards in der Branche in ganz Deutschland ein.

Mit Blick auf die geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde fordert Knue höhere Einkommen für Reinigungskräfte. „Seit Jahren haben wir uns in der Gebäudereinigung dafür stark gemacht, dass ab kommendem Jahr der Einstiegsverdienst auf zwölf Euro steigt. Wenn diese Untergrenze nun per Gesetz gilt, müssen die Löhne für die qualifizierte Arbeit in der Branche deutlich darüber liegen“, so die Gewerkschafterin. Davon würden im Nordwesten Niedersachsens Tausende Beschäftigte profitieren.

Zugleich will sie sich für Verbesserungen in allen Branchen der IG BAU einsetzen. „Ob auf der Baustelle, im Forstamt oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.“ Knue appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Interessen einzusetzen. Gerade das Handwerk sei in den nächsten Jahren auf viele zusätzliche Kräfte angewiesen. Fachleute sollten sich deshalb nicht unter Wert verkaufen und eine tarifliche Bezahlung einfordern.

Die IG BAU-Bezirksvorsitzende will sich dafür engagieren, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, die Umgestaltung der Agrarwirtschaft oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Knue. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die Gewerkschafterin.

Außerdem kündigt Knue an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die Oldenburger IG BAU einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“

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