Da aktuell die Erntezeit beginnt haben wir in dieser Woche nochmal öffentlich die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften in der Landwirtschaft angemahnt. Saisonbeschäftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten, tragen ein besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Ein Großteil der Erntehelfer ist nach wie vor in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Genauso gefährlich ist es, wenn Beschäftigte in Sammeltransporten zu den Feldern gefahren werden.

 

Die Unternehmen müssen alles dafür tun, dass die Branche nicht zum Corona-Hotspot werde. Außerdem sind verstärkte Arbeitsschutz- und Hygienekontrollen der Behörden notwendig. Saisonbeschäftigte dürfen nicht ungeschützter sein als Menschen, die in Büros oder auf Baustellen arbeiteten. Die meisten Erntehelfer arbeiten in den Landkreisen Vechta, Cloppenburg und Osnabrück. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigt die Landwirtschaft im Landkreis Vechta rund 3.200, im Landkreis Cloppenburg 1.800 und im Landkreis Osnabrück 970 Erntehelfer.

 

Mehrere Corona-Ausbrüche in der Fleischbranche, aber auch auf Bauernhöfen haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pandemie ist. Die überwiegend aus Osteuropa stammenden Saisonkräfte sorgen dafür, dass in den Supermärkten Spargel, Erdbeeren und Gurken nicht ausgehen. Dabei arbeiten sie zu niedrigen Löhnen und häufig ohne Krankenversicherungsschutz. Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in diesem Jahr 102 statt wie bislang 70 Tage lang sozialversicherungsfrei in der Landwirtschaft arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechterstellt.

Erntehelfer